Das Thema "Brücken" ist in und um Dresden derzeit ein heiß diskutiertes Thema. Umso besser passt die Projektwoche der FES Dresden dazu. Vom 10. bis 14. März fand an unserer Grundschule eine außergewöhnliche Projektwoche für die Klassen 1 bis 3 statt. Das Motto war "Brücken bauen". In zwölf jahrgangsgemischten Gruppen beschäftigten sich die Kinder mit den vielfältigen Bedeutungen von Brücken – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne.
Jede Gruppe trug den Namen einer berühmten Brücke, wie der Basteibrücke, der Drachenbrücke oder der Krämerbrücke. Ziel war es, die Bedeutung von Brücken als Verbindungen zwischen Menschen, Kulturen und Orten zu entdecken und kreativ umzusetzen.
Spannende Exkursionen zu Dresdens Brücken
Ein Höhepunkt der Woche waren die Exkursionen zu einigen der bekanntesten Brücken Dresdens: dem Blauen Wunder, der Waldschlösschenbrücke sowie der Augustus- und der eingestürzten Carolabrücke. Die Kinder erkundeten die Bauwerke aus nächster Nähe und erfuhren spannende Details über ihre Geschichte und Architektur. Ein Schüler berichtet begeistert: "Die Exkursion zum Blauen Wunder war cool. Wir haben ganz viel gelernt. Zum Beispiel, dass es im Zweiten Weltkrieg fast zerstört wurde, aber zwei Männer haben die Bomben entschärft."
Auch die Lehrer zeigten sich beeindruckt von der Neugier und dem Engagement der Kinder. Eine Lehrerin erzählt: "Wir haben die Augustusbrücke mit Schritten ausgemessen und anschließend künstlerisch erkundet. Die Kinder haben die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Carolabrücke entdeckt und sich in einer Performanceübung sogar selbst in Brücken verwandelt."
Kreativität und Teamarbeit
Neben den Exkursionen widmeten sich die Kinder an kreativen Tagen dem Bau eigener Brücken. Aus Materialien wie Papier, Schaschlikspießen, Wolle oder Alltagsgegenständen entstanden beeindruckende Modelle. Auch künstlerische Arbeiten wie gemalte Brückenlandschaften wurden mit viel Hingabe gestaltet. Eine Schülerin äußerte sich dazu: "Ich war beim Ausflug zur Waldschlösschenbrücke. Leider war die Zeit zu kurz, um die Brücke zu zeichnen. Aber ich fand es trotzdem toll!"
Im Foyer wurden die Ergebnisse dieser Tage am Ende der Woche auf einem Monitor präsentiert. Besonders die fantasievollen Brücken, die im Baukasten-Zimmer des Horts entstanden sind, und die gemalten Sonnenuntergänge mit Brücken im Vordergrund zogen die Blicke auf sich.
Foto: FES Dresden
Sportliche Brücken und Begegnungen der Generationen
Auch sportlich war die Projektwoche ein voller Erfolg. Hier ging es um Brücken der Fairness, Freundschaft und des Friedens. Drei Gruppen arbeiteten gleichzeitig in der Turnhalle und bauten Brücken aus Matten, Bänken und anderen Sportgeräten. Dabei standen Teamgeist und gemeinsames Spielen im Vordergrund. Ein Schüler fasst seine Eindrücke so zusammen: "Der Sporttag war gut und hat richtig Spaß gemacht."
Ein weiterer besonderer Programmpunkt war der Besuch im Senioren-Wohnpark "Elsa Fenske". Die Kinder bauten hier symbolische Brücken zu älteren Menschen, indem sie gemeinsam sangen, bastelten und sogar sitzend Fußball spielten. Eine Lehrkraft berichtet: "Es gab bereichernde Gespräche und einen wunderbaren Austausch zwischen Jung und Alt. Besonders beliebt waren die Kreativangebote wie Gipsfiguren bemalen und Kekse backen. Solche Begegnungen sollten viel häufiger stattfinden."
Brücken zu anderen Kulturen
Ein Teil der Projektwoche widmete sich der Verbindung zu Kindern in anderen Ländern, insbesondere zur Mkwali-Schule in Tansania. Mit dieser Schule pflegt die FES seit dem Erntedankfest 2024 eine Partnerschaft . Die Kinder lernten die Kultur und Sprache Tansanias kennen, probierten traditionellen Maisbrei und spielten das landestypische Kalaha-Spiel. Zudem schrieben sie Briefe an die tansanischen Kinder und stellten viele Fragen zu deren Alltag.
Dabei wurde auch darüber gesprochen, wie gut wir es hier in Deutschland haben und dass es viele Kinder auf der Welt gibt, die unter viel schwierigeren Bedingungen leben. Eine Lehrerin erklärte: "Es war beeindruckend zu sehen, wie die Kinder sich mit der Lebensrealität anderer auseinandergesetzt haben. Wir sind gespannt auf die Antworten aus Tansania und freuen uns, dass unsere Brücke der Freundschaft weiter wächst."
Brücken bauen: Eine Verbindung zu Gott
Das Thema "Brücken bauen" birgt nicht nur eine praktische und zwischenmenschliche Dimension, sondern auch eine tiefere spirituelle Bedeutung. Im christlichen Glauben wird die Verbindung zwischen Gott und den Menschen oft als Brücke beschrieben, die durch Jesus Christus geschaffen wurde. In der Bibel, im Johannesevangelium 14,6, sagt Jesus: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." Diese Aussage verdeutlicht, dass Jesus selbst die Brücke ist, die uns mit Gott verbindet.
Während der Projektwoche hatten die Kinder die Gelegenheit, über diese symbolische Bedeutung nachzudenken und zu erleben, wie Brücken nicht nur Orte und Menschen, sondern auch Herzen und Glauben miteinander verbinden können. Dieses Bewusstsein, dass Gott uns ermutigt, Brücken der Liebe, Vergebung und Gemeinschaft zu bauen, begleitet uns als evangelische Schule in unserem täglichen Miteinander.
Abschluss und Ausblick
Am letzten Tag der Projektwoche kamen die Kinder in ihren Klassen zusammen, um ihre Erlebnisse zu reflektieren und in ihren Wichtigbüchern und Lerntagebüchern festzuhalten. Von der zweiten bis zur vierten Stunde hatten die Klassen die Möglichkeit, die Ergebnisse der Woche in einer Ausstellung zu betrachten. Die Kinder waren stolz, ihre Werke zu präsentieren, und die Lehrkräfte zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt und Kreativität.
Ein besonderes Highlight war, dass die Kinder ihre gebastelten und gestalteten Brücken sowie andere kreative Arbeiten mit nach Hause nehmen durften. So konnten sie ihre Erlebnisse und Erinnerungen der Projektwoche mit ihren Familien teilen.
Eine Schülerin zog ein persönliches Fazit: "Der Projekttag war richtig gut, aber leider viel zu kurz." Auch die Lehrer betonten, wie bereichernd die Woche für alle Beteiligten war.
Unser besonderer Dank gilt den zahlreichen Eltern, die uns während der Woche unterstützt haben und zum Gelingen dieser besonderen Tage beigetragen haben.